Hallux Valgus - OA Dr. Wilfried Materna

Hallux valgus

Als Hallux bezeichnet der Mediziner die Großzehe.

Die verschiedenen Fehlstellungen und Erkrankungen der Großzehe beginnen in ihrem Fachausdruck daher mit dem  Wort Hallux.
Die häufigste und daher umgangssprachlich oft mit dem Wort

Hallux gleichgesetzte Fehlstellung ist der Hallux valgus. 
Hallux valgus bedeutet die Abweichung der Großzehe hin zur Fußaussenseite nach lateral .

Es kommt dabei zur Bildung eines „Überbeines“, welches nichts anderes ist als das sich nun deutlicher abzeichnende Köpfchen des 1. Mittelfußknochens ( Os Metatarsale I).

Ursache für diese Veränderung die oft langsam zunehmend ist sind vor allem zwei Faktoren verantwortlich.

Das Tragen von Schuhen welche der Großzehe und dem Fuß allgemein zu wenig Platz lassen einerseits und andererseits eine gewisse Neigung welche oft erblich ist.

Insbesondere Kinder sollten daher nich zu kleine oder zu enge Schuhe tragen. Generell wird das Barfußgehen als günstig angesehen wo immer möglich.

Therapiemöglichkeiten und Vorbeugemaßnahmen  sind :

1. Das Tragen bequemer Schuhe mit ausreichend Platz und Stütze für den Fuß. Meiden des  zu Häufigen Tragens im Vorfußbereich enger Schuhe . Zu kleine Schuhe bei Kindern können die Entstehung beschleunigen.

2. Fußgymnastik in Form von Greif und Abspreizübungen und  Barfußgehen können vorbeugend angewendet werden.

3. Einlagenversorgung bei beginnender Abflachung des Längs und Quergewölbes. Ein Hallux valgus geht immer mit der Bildung eines Senk- Spreizfußes (Pes planovalgus) einher.

4. Operative Korrekturmaßnahmen. Es gibt abhängig vom Grad und der „Detailursach“ verschiedene Operationsmethoden . Dabei wird sowohl der Knochen operativ behandelt, abgetragen , durchtrennt, verschoben , refixiert als auch die Weichteile in Form von Kapsel und Sehenrelease , Raffungen , Verlagerungen behandelt.

5.Häufig durchgeführte Verfahren sind die Chevron oder V – Förmige Osteotomie in Verbindung mit einem lateralen (seitlichen) Release auch als Operation nach Austin bezeichnet oder die Scarfosteotomie (Osteotomie=Knochendurchtrennung) welche im Gegensatz zur V förmigen Z-förmig am Knochen erfolgt.Nach Durchtrennung wird der Knochen zur Korrektur verschoben und wieder Fixiert meist mit einer kleinen Schraube.

Die Nachbehandlung im Anschluss an eine Vorfußkorrekturoperation dauert mindestens 6 Wochen mit Entlastung durch eine Spezialschuh der einen auf der Ferse und der Fußwurzel gehen lässt.

3 bis 6 Monate nach OP kehrt man in der Regel zum Normalzustand zurück.

Arbeitsfähigkeit besteht 6 Wochen nach OP.

 

 

Weitere Infos finden sie auch unter http://www.fussgesellschaft.at/